Die Rebhühner

Rebhühner zählen zur Familie der Fasanenartigen. Diese, zum Großteil am Boden lebende, Vogelart besitzt eine gedrungene und rundliche Gestalt. Durch die Hilfe der recht kurz gehaltenen Beine ist es den Rebhühnern möglich, eine hohe Laufgeschwindigkeit zu erreichen. Weitere Merkmale eines Rebhuhns sind der kurze Schwanz und die kleinen abgerundeten Flügel. Während der warmen Jahreszeiten im Frühling und Sommer trägt dieser Vogel ein Prachtkleid. Rückt die kalte Jahreszeit näher, so wechseln die Rebhühner das Gefieder und tragen fortan das Schlichtkleid. Beide Federkleider zeichnen sich durch ein rotbraunes Gefieder aus. Zwar gibt es geringe Farbunterschiede zwischen männlichen und weiblichen Rebhühnern, doch ist es in der freien Natur oftmals sehr schwierig, die Geschlechter auf Anhieb zu bestimmen. Dies ist erst mit einem genauen Blick auf den Bauch der Rebhühner möglich. Dort besitzen die Männchen einen dunkelbraunen Fleck, welcher die Form eines Hufeisens besitzt. Bei den weiblichen Rebhühnern ist dieser Fleck deutlich kleiner oder in manchen Fällen sogar überhaupt nicht vorhanden. Die Körperlänge der Rebhühner beträgt in etwa 30 Zentimeter, während die Flügellänge ein Maß bis zu 16 Zentimeter erreichen kann. Obwohl sich beide Geschlechter in der Größe ähneln, kann es dennoch zu Gewichtsunterschieden kommen. In der Regel sind weibliche Exemplare der Rebhühner etwas schwerer und können ein Gewicht von 300 bis 475 Gramm erreichen. Die männlichen Tiere wiegen zwischen 290 bis 415 Gramm. Obwohl das Rebhuhn einen Großteil seines Lebens am Boden verbringt, da es dort seine Nahrung findet, gehört diese Art nicht zu den flugunfähigen Vögeln. Allerdings beschränken sich die fliegerischen Fähigkeiten der Rebhühner auf weitgehend kurze Strecken, welche meist dicht über dem Erdboden bewältigt und durch beständige Gleitphasen erleichtert werden.

 

Das Verhalten und Verbreitungsgebiet der Rebhühner

Als Jahresvögel verbleiben die Rebhühner immer im selben Gebiet. Im Laufe der Zeit haben sich die  Rebhühner an viele Lebensräume angepasst und so ist es nicht verwunderlich, dass sich diese Tierart in beinahe ganz Europa und dem Westen Asiens ausgebreitet hat. Dank der Umsiedelung des Menschen sind die Rebhühner heute auch in Nordamerika und Neuseeland beheimatet. Das Rebhuhn bevorzugt einen Lebensraum unterhalb von 600 Metern. Jedoch ist diese Tierart auch in nicht allzu steilen Gebirgen vorzufinden. Das Rebhuhn ist vor allem in Regionen beheimatet, in welchen es im Winter einen niedrigen Schneefall zu messen gibt. Der ideale Lebensraum sind Steppen und Ackerflächen mit vielen Hecken und Gestrüpp. Die Pflanzen bieten den Tieren Nahrung und auch gleichzeitig Schutz vor der Witterung und natürlichen Fressfeinden. In Wäldern sind die Rebhühner eher selten anzutreffen. Hackfruchtfelder bieten den Tieren eine gute Gelegenheit, ihre Nester zu errichten. Zwar dürfte der Begriff Monogamie für Rebhühner ein Fremdwort darstellen, dennoch leben sie nach dieser Devise. Schon mit dem Abschluss des ersten Lebensjahres erreichen Rebhühner die Geschlechtsreife und können sich das erste Mal paaren. Kurz vor der Eiablage wählt das weibliche Tier einen geeigneten Brutplatz. Auch hier wird deutlich, dass Rebhühner eher mit dem Boden verbunden sind, denn bei diesen Tieren handelt es sich um reine Bodenbrüter. Bei der Wahl des Nestes achtet das Weibchen darauf, genügend Sichtschutz vor sämtlichen Gefahren aufzubauen. Abhängig von der Witterung kann die Brutzeit von Mitte April bis Juli andauern. Innerhalb von bis zu 25 Tagen brütet das Weibchen die 8 bis 26 Eier aus. Während dieser Zeit übernimmt das männliche Tier die Verteidigung des Brutgebietes. Auch weibliche Rebhühner wissen sich gegen Fressfeinde bestimmt zu wehren.

 

Die Nahrungsquellen des Rebhuhns

Das Rebhuhn ernährt sich zu einem großen Teil rein aus pflanzlicher Nahrung. Dazu gehören vor allem verschiedene Samen, Wildkräuter aller Art, Grasspitzen und Getreide. Auch Beeren werden gelegentlich in den Speiseplan mit aufgenommen. Von Zeit zu Zeit wird der Ernährungsplan der Tiere durch Insekten oder anderen Kleintieren ergänzt, um dem Körper wichtige Proteine zuzuführen. An einem Tag kann ein Rebhuhn bis zu 80 Gramm Nahrung aufnehmen. Um diese Menge im Muskelmagen des Tieres besser verarbeiten zu können, nimmt das Rebhuhn täglich auch mehrere kleine Steine auf, welche dabei helfen, die Nahrung zu zerkleinern. Der tägliche Wasserbedarf des Tieres wird hierbei direkt bei der Nahrungsaufnahme abgedeckt.

 

Die Gefahren für das Rebhuhn

Wie bei vielen anderen Tierarten auch ist die Bedrohung durch den Menschen für das Rebhuhn allgegenwärtig. Die Zerstörung ihres natürlichen Lebensraumes sorgt dafür, dass die Zahl der Rebhühner in weiten Teilen des Verbreitungsgebietes einen Rückgang erleidet. Vor allem in Deutschland sorgen der ständige Fortschritt der Landwirtschaft und der damit verbundene Einsatz von technischen Geräten dafür, dass die Zahl der Population in den letzten Jahren stark dezimiert wurde. Inzwischen wird das Rebhuhn in Deutschland als stark gefährdet angesehen. Die gesamte Population dieser Art beläuft sich weltweit auf etwa 5.000.000 bis 10.000.000 Exemplare. Für diese Tiere ist jedoch nicht nur die Vernichtung des Lebensraumes eine Bedrohung. Auch die Bejagung durch verschiedene Karnivoren wie der Rotfuchs, verschiedene Greifvögel und die menschliche Jagdlaune sorgen dafür, dass sich die zum Großteil am Boden lebende Art vor vielen Feinden in acht nehmen muss.