Die Kornnatter

Schlangen sind nicht jedermanns Sache. In der Tat handelt es sich bei der Angst vor Schlangen um eine der gängigsten Phobien. Wer sich hingegen für diese Reptilien interessiert, ist von ihnen fasziniert. Und das zu guter Recht. Hierbei handelt es sich um Tiere, die auf fast jedem Kontinent anzutreffen sind. Und das bereits seit Millionen von Jahren. Auch als Haustiere lassen sich ein paar Schlangenarten gut halten, mitunter die Kornnatter.

Kornnatter – Die perfekte Schlange für Einsteiger

Einsteiger in die Schlangenhaltung sollten sich von giftigen oder aus anderen Gründen anspruchsvollen Arten fernhalten. Doch zum Glück gibt es noch einige weitere Schlangen, die keine besonderen Bedürfnisse haben. Hierzu gehört die Kornnatter, die auch als Gewöhnliche Kornnatter oder Pantherophis guttatus bezeichnet wird. Was dieses Reptil zum perfekten Haustier macht, verraten wir jetzt.

Herkunft und Aussehen der Kornnatter

In der Natur ist die Kornnatter in den USA anzutreffen. An der Ostküste deckt sie ein großes Gebiet ab, das sich vom Bundesstaat New York bis hin nach Florida und im Westen bis nach Tennessee erstreckt. Den Namen hat diese Schlangenart übrigens, weil sie sich gerne in der Nähe von Kornspeichern und –Feldern aufhält. Die Nähe zum Menschen ist ihr somit nicht neu.

Größe und Wesen

Das ist in Kombination zu ihrem ruhigen Wesen und der Tatsache, dass Kornnattern viele verschiedene Farbmutationen aufweisen, ein Grund, weshalb sie gerne in Terrarien gehalten werden. Diese Schlangen sehen schön aus, sind vergleichsweise leicht zu halten und werden zwischen 120 bis 150 cm groß. Das macht sie für Anfänger interessant.

Kornnatter Farben

Hierbei handelt es sich um Würgeschlangen, die in der Natur Farben von graubraun bis hin zu rötlich-orange annehmen. Züchtungen haben noch weitere Farbschläge hervorgebracht und sogar schuppenlose Tiere. Von der Haltung dieser Schlangen wird jedoch abgeraten. Sie sind für Krankheiten anfälliger und entsprechend pflegeintensiver.

Haltung der Kornnatter

Wie für jedes Reptil wird auch für die Kornnatter ein geeignetes Terrarium benötigt. Wer zwei ausgewachsene Tiere hält, sollte mindestens eine Größe von 180 x 80 x 100 cm zur Verfügung stellen.  Handelt es sich noch um Jungtiere, kann zunächst auch eine Aufzuchtbox aus Plastik verwendet werden. Eine Grundfläche von 30 x 20 cm sollte ausreichen. Mit Älterwerden sollte auf entsprechend größere Becken oder gleich auf das endgültige Terrarium umgestiegen werden.

Temperatur, Luftfeuchtigkeit und Beleuchtung

Kornnattern sind dämmerungs- und nachtaktiv. Dennoch benötigen sie auch tagsüber eine Temperatur von 24° bis 27° C, um sich wohlzufühlen. Nachts sollte diese auf zirka 5° C gesenkt werden. 25 bis 60 Watt Strahler sind die beste Möglichkeit, um diesen Würgeschlangen die ideale Wärme zu bieten. Sie dienen zugleich auch als Beleuchtung.

Im Sommer sind 14 bis 16 Stunden Licht pro Tag und im Winter 8 bis 10 Stunden zu empfehlen. Dieser natürliche Tag-Nacht-Rhythmus sorgt dafür, dass die Schlange gesund bleibt. Für die Luftfeuchtigkeit wird keine besondere Terrarium-Technik benötigt, da sich diese Schlangen in trockeneren Regionen wohlfühlen. 2- bis 3-mal die Woche das Terrarium mit warmen Wasser aussprühen reicht vollkommen.

Einrichtung des Terrariums

Für den Bodengrund sind Substrate zu empfehlen, die bei Verschlucken leicht wieder ausgeschieden werden können. Zudem sollten sie Wärme gut leiten und zum Eingraben geeignet sein. Das ist mitunter bei Borkenstreu, gepresster Terrarien-Erde und Moos der Fall. Davon abgesehen sollte im Terrarium auch für Klettermöglichkeiten durch gut befestigte Äste gesorgt werden. Zudem ziehen sich Kornnattern gerne zurück, weshalb mindestens ein geeignetes Versteck ebenfalls notwendig ist. Dunkel und kühl mögen es diese Schlangen diesbezüglich.

Das richtige Kornnatter-Futter

Schlangen sind Fleischfresser und die Kornnatter stellt keine Ausnahme dar. Natürlich würden sie es bevorzugen, einem lebendigen Kleintier, wie zum Beispiel einer Maus, aufzulauern. Das wirft jedoch moralische Fragen auf. Damit die Futtertiere nicht leiden müssen, gibt es Frostfutter. Hierbei handelt es sich um zuvor human getötete Tierchen, die dann aufgetaut und auf Körpertemperatur erwähnt angeboten werden.

Weitere Informationen zum Frostfutter

Stammt die ausgewachsene Würgeschlange aus einer Nachtzucht, sollte es auch bei Frostfutter keine Probleme geben. Jungtiere und Wildfänge nehmen dieses jedoch nur selten an, da sie sich in der Natur eher von kleinen Amphibien und Reptilien ernähren beziehungsweise von lebenden Tieren. Die Aufzucht von Jungtieren sowie die Haltung von Wildfängen ist deshalb für Anfänger nicht geeignet.

Häufigkeit der Fütterung

Bei ausgewachsenen Tieren wird oft zu 1 bis 2 Fütterungen pro Woche geraten. Die Häufigkeit kann jedoch auch individuell abgestimmt werden. Kornnattern ziehen sich zum Verdauen zurück und werden wieder aktiv, sobald sie sich erneut auf Futtersuche begeben. Das geschieht zumeist nachts beziehungsweise während der Dämmerung. Hierbei handelt es sich auch um den idealen Zeitpunkt für die Futtergabe. Täglich sollte hingegen das in einer Schale im Terrarium angebotene Wasser gewechselt werden.

Die optimale Kornnatter-Pflege

Um wachsen zu können, häuten sich Kornnattern. Das geschieht bei jüngeren Tieren somit wesentlich häufiger, als bei älteren Schlangen. Während dieser Phase sollte das Reptil in Ruhe gelassen werden. Das bedeutet auch, dass auf eine Reinigung des Terrariums zu verzichten ist. Die Haut sowie Verunreinigungen können auch nach der Häutung entfernt werden.

Generell sind Futterreste sobald wie möglich zu entfernen und auch Kot sowie weitere Verschmutzungen sollten möglichst zeitnah aus dem Terrarium genommen werden. Eine Grundreinigung ist einmal im Monat oder alle zwei Monate zu empfehlen. Hierbei wird das Terrarium von oben bis unten desinfiziert. Sollte sich Schimmel bilden, ist der Grund hierfür in Erfahrung zu bringen. Die Luftfeuchtigkeit ist in einem Kornnatter-Terrarium nämlich nicht ungewöhnlich hoch. Es könnte somit sein, dass ungeeignete Materialien verwendet wurden.