Der Leguan

Die exotischen und schönen Leguane sind nicht ohne Grund eine der beliebtesten Tierarten der Terrarienhaltung. Doch besonders Anfänger werden ihre Probleme bei der Pflege haben, diese Reptilien recht anspruchsvoll in der Haltung sind. Deshalb ist es besonders wichtig zu wissen, was alles beachtet werden sollte.

Artgerechte Haltung von Leguanen

Welche grundlegenden Fehler sollten vermieden werden?

Bei der Haltung eines Leguans können ungewollt einige Fehler auftreten, die unbedingt vermieden werden müssen. Schwerwiegende Fehler wie eine mangelnde Beleuchtung, ein zu kleines Terrarium, eine falsche Ernährung oder zu viel Stress führen oftmals zu schweren Erkrankungen. Unter solch schlechten Lebensbedingungen können die Tiere kein hohes Alter erreichen.

Bereits bei dem Kauf eines Leguans gilt es genau zu überlegen, woher man das Tier holen möchte. Denn oftmals importieren die Zoofachgeschäfte die Leguane und somit unterstützt dies die südamerikanischen Farmzuchten. Meist werden die Tiere dort nicht artgerecht gehalten, weshalb sie oft anfällig für Krankheiten sind und Verhaltensstörungen aufweisen. Aus diesem Grund sollte lieber der Gang zum inländischen Züchter gewählt werden.

Es ist außerdem zu empfehlen sich kein Jungtier anzuschaffen, da erst ab einem Jahr das Geschlecht eines Leguans bestimmt werden kann. Das Geschlecht zu wissen ist von enormer Bedeutung, weil die Männchen sich im heranwachsenden Alter attackieren, um Revierkämpfe auszutragen. Bei diesen Kämpfen erleiden die Leguane oft schwere Verletzungen, die sogar zum Tod führen können. Die beste Konstellation ist ein Männchen und zwei Weibchen

Wie sollte das Leguan-Terrarium eingerichtet werden?

Sehr entscheidend für eine artgerechte Haltung der Leguane ist die Terrariengröße. Da die Tiere mit ihrem Schwanz eine Länge von über 2 Metern erreichen können, empfiehlt sich eine Mindestgröße von 150 cm x 200 cm x 250 cm (Länge x Breite x Höhe).

Bei der Einrichtung des Terrariums sollte man für den Bodenuntergrund normale Erde oder ungedüngte Blumenerde verwenden (10-15cm hoch). Für die Bepflanzung eignen sich besonders echte Pflanzen, da sie für ein besseres Klima im Terrarium sorgen. Besonders gut für eine artgerechte Haltung von Leguanen eignen sich Yuccapalmen, Hibiscusbaum, brasilianischer Regenbaum und malayischer Stachelbeerbaum. Da Leguane sehr gerne baden sollte auch immer ein Wasserbecken vorhanden sein.

Zwei weitere wichtige Punkte sind die richtige Temperatur und die optimale Luftfeuchtigkeit im Terrarium.

Ein Leguan benötigt verschiedene Temperaturzonen, die man in 4 Bereiche unterteilen kann. Am Tag sollten die Temperaturen im unteren Bereich bei 25-28, im mittleren Bereich bei 30-33 und im oberen Bereich bei über 35 Grad liegen. Außerdem benötigt der Leguan einen Sonnenplatz, wo Temperaturen zwischen 42 und 45 Grad herrschen sollten. Diesen Platz benötigen sie, wenn sie ihre Nahrung verdauen wollen, denn das ist erst ab einer Körpertemperatur von 37 Grad möglich. In der Nacht mögen es die Tiere etwas kühler und die Temperaturen sollten auf 22 bis 24 Grad gesenkt werden.

Die Luftfeuchtigkeit im Terrarium ist auch nicht zu vernachlässigen. Am Tage sollte die Luftfeuchte zwischen 60 und 80% liegen und nachts steigt sie durch die abfallende Temperatur automatisch auf 80 bis 90% an. Eine exakte Kontrolle ist mit entsprechenden Messgeräten möglich.

Welche Nahrung für den Leguan ist empfehlenswert?

Wichtig ist erst einmal zu wissen, dass Leguane reine Vegetarier sind. Deshalb sollten sie keinerlei tierische Nahrung bekommen. Einige würden wahrscheinlich auch kleinere Insekten fressen, aber es ist besser nur Gemüse, Pflanzen, Blätter und Obst zu füttern.

Leguane sollten neben einem abwechslungsreichen Futter auch stets frisches Trinkwasser bekommen. Es ist auch nicht verwerflich seinem Tier mehrmals täglich zu füttern, da sich Leguane nicht überfressen können. Damit die Reptilien mit ausreichend Mineralien versorgt werden, ist die zusätzliche Gabe von Mineralien und Vitaminen empfehlenswert.

Welche Krankheiten können auftreten?

Selbstverständlich können auch Leguane von Krankheiten betroffen sein. Die häufigsten Gründe für Krankheiten von Leguanen sind eine nicht artgerechte Haltung und/oder eine zweifelhafte Herkunft der Tiere. Mit am häufigsten kommen Stoffwechselerkrankungen vor, die vor allem durch mangelhafte Ernährung ausgelöst werden. Außerdem können die Tiere von Parasiten befallen werden. Durch ausreichende Hygiene haben die Milben, Zecken und Würmer aber wenig Chancen. Falls es eine neue Anschaffung eines Leguans gibt, sollte man das neue Tier für einige Wochen in Quarantäne halten und schauen, ob etwas Auffälliges erkennbar ist. Wenn keine Krankheit optisch wahrgenommen wird, kann das neue Tier zu den anderen Leguanen. Auch Erkrankungen wie Erkältung oder Verstopfung können durch nicht-artgerechte Haltung und Pflege auftreten.

Gefährlich für das Tier sind nicht nur die Krankheiten, sondern auch alle Arten von Verletzungen. Es ist darauf zu achten, dass die Strahlungen und Heizungen abgesichert sind, weil sich die Echsen sonst daran verbrennen können. Es kann auch zu Verletzungen kommen, wenn beispielsweise zu wenig Platz ist, es zu Revierkämpfen kommt oder die Gruppe falsch zusammengestellt wurde.

Wie hoch sind die Haltungskosten für einen Leguan?

Eine Anschaffung eines Leguans mit einer artgerechten Haltung ist keineswegs günstig, denn sie sind vergleichsweise teure Haustiere. Die hohen Kosten setzen aus dem Anschaffungspreis (ab ca. 50 Euro) und vor allem aus den Kosten für die Haltung zusammen. Der Betrieb des technischen Equipments (monatlich 50 Euro) ist hierbei nicht zu unterschätzen. Zusammen mit der Instandhaltung der Technik (10 Euro monatlich) und den Futterkosten (40 Euro monatlich) belaufen sich die Kosten pro Monat auf circa 100 Euro. Somit sollte man im Jahr mit 1200 Euro für die Leguan Haltung rechnen. Hinzukommen könnten auch noch mögliche Kosten einer Tierpension, wo die Tiere gepflegt werden, wenn eine Reise ansteht und sich in dieser Zeit keiner zu Hause um die Tiere kümmern kann. Deshalb ist es wichtig vor der Anschaffung genau zu wissen, ob man die finanziellen Möglichkeiten für die nächsten 20 Jahre hat und stets eine artgerechte Haltung gewährleisten kann.

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