Ein insektenfreundlicher Garten ist nicht nur schön anzusehen, sondern auch essenziell für die Biodiversität und das ökologische Gleichgewicht. Besonders in Zeiten steigender Temperaturen und längerer Hitzeperioden ist es wichtig, Pflanzen zu wählen, die hitzeresistent sind und gleichzeitig Nützlinge anziehen.

Hier erfährst du, wie du deinen Garten so gestaltest, dass Bienen, Schmetterlinge und andere Nützlinge auch bei hohen Temperaturen gern zu Besuch kommen. Und gleichzeitig kann auch so gepflanzt werden, dass es auch das menschliche Auge erfreut. Dabei ist die Wahl der richtigen Pflanzen entscheidend.
Pflanzenwahl – Einheimisch und hitzeresistent
Besonders empfehlenswert sind einheimische Arten, die an das lokale Klima und die Bodenverhältnisse angepasst sind. Gerade mehrjährige Stauden eignen sich besonders gut, da sie winterhart und pflegeleicht sind. Für heiße Tage eignen sich jedoch auch Arten, die eigentlich nicht aus unserem Ökosystem stammen. Gerade die Mischung macht es:
- Wilde Karde: Robust und trockenresistent bei Bienen, Hummeln, Schmetterlingen und auch Vögeln sehr beliebt. Bei extremer Hitze und starker Sonneneinstrahlung über längere Zeiträume kann es jedoch zu Hitzeschäden kommen, daher ist etwas Schatten am Nachmittag empfehlenswert.
- Lavendel: Ist zwar keine heimische Pflanze, dafür aber sehr hitzeresistent und lockt zahlreiche Nützlinge an. Lavendel hat zwar viele positive Eigenschaften, wie die beruhigende Wirkung und die Fähigkeit, Schädlinge fernzuhalten, kann aber bei mangelndem Rückschnitt schnell Verkahlen.
- Salbei: Widerstandsfähig gegen Hitze. Bienen und Insekten freuen sich, wenn die violett-blauen Lippenblüten von Juni bis August erscheinen.
- Sonnenhut: Der Sonnenhut kommt eigentlich aus Nordamerika, ist aber tolerant gegenüber Trockenheit und ein Magnet für Schmetterlinge.
- Färberkamille: Ihre Blüten sind nicht nur eine attraktive Zierde für jedes Beet, sondern auch eine wertvolle Nahrungsquelle für Bienen und Schmetterlinge.
- Wildblumen: Lebensraum und Nahrung für zahlreiche Insekten, Vögel und Kleinsäuger. Wildblumenwiesen sind zudem pflegeleicht und können zur Verbesserung der Bodenstruktur beitragen. Bei genügend Platz im Garten kann hierfür auch ein eigener Bereich angelegt werden.
Wasserstellen schaffen – Für durstige Nützlinge
Bei Hitze ist Wasser für Insekten lebenswichtig. Biete flache Wasserstellen an, z.B. mit kleinen Schalen mit Steinen gefüllt, auf denen sich die Insekten ausruhen können. Das
Wasser sollte regelmäßig frisch gehalten werden, um Krankheiten zu vermeiden. Zudem kann Moos im Waser helfen, das Wasser für die Fluginsekten besser erreichbar zu machen.
Schatten und Kühlung – Schutz vor der Hitze
Pflanzen und Bereiche, die Schatten spenden, helfen den Insekten, sich bei hohen Temperaturen abzukühlen. Du kannst beispielsweise Staudenpflanzen oder kleine Bäume pflanzen, die Schatten spenden, oder einen Bereich mit Kletterpflanzen wie Wein oder Clematis anlegen.
Bodenbedeckung und Mulch – Feuchtigkeit bewahren
Mulch aus Rinde hilft, die Bodentemperatur zu senken und die Feuchtigkeit im Boden zu halten. Das ist besonders bei Hitze wichtig, damit die Pflanzen und die darin lebenden Nützlinge nicht austrocknen. Zudem sollte man möglichst dicht pflanzen, damit der Schatten der Pflanzen zusätzlich den Boden vor Austrocknung schützt.
Kontinuierliche Blüte – Für eine langanhaltende Nahrungsquelle
Wähle Pflanzen, die über mehrere Monate blühen, um den Insekten eine kontinuierliche Nahrungsquelle zu bieten. Das ist zum einen schön anzusehen und auch besonders in heißen Sommern wichtig, wenn natürliche Ressourcen knapp werden.
Sehr gut eignet sich hier die Staude Mädchenauge, die je nach Variante in Gelbtönen oder in unterschiedlichen Rosa- und Rottönen leuchtet. Sie blüht von Juni bis Oktober, wodurch sie über einen langen Zeitraum Bienen und andere Insekten anzieht.
Fazit
Mit Wasserstellen, Schattenplätzen und einer durchdachten Pflanzenauswahl schaffst du einen Lebensraum, der den Insekten Schutz und Nahrung bietet – und gleichzeitig deinen Garten in den heißen Monaten lebendig und bunt hält. Das regelmäßige Gießen ist dabei zwar wichtig, aber die richtigen Pflanzen verzeihen auch mal eine Wasserpause.
Dies ist ein Gastbeitrag
von Marco aus der Redaktion von der-gartenwerker.de