Für das Tierwohl haben sich bereits die Bodenhaltung oder auch Konzepte mit Auslauf in der Hühnerhaltung etabliert. Nicht nur das, es wurden Desinfektionsmittel oder Arzneimittel verboten oder sollen möglichst selten zum Einsatz kommen. Wenn die Hühner jedoch ins Freie gelangen, ist ein Milbenbefall vorprogrammiert. Bei der Gruppengröße mehrere 1000 Tiere ist es unerheblich, dass die Hühner etwas mehr Platz haben. Ein Milbenbefall wird sich rasend schnell ausbreiten.
In der freien Natur verlaufen sich Bankivahühner, die Urahnen heutiger Haushühner. Dennoch leiden auch diese Hühner unter dem Milbenbefall und haben Abwehrmechanismen entwickelt: Sie nehmen ein Staubbad. Sand allein reicht nicht, es muss staubig sein und im Idealfall auch sauer. Wenn der Sand aufgewirbelt wird, sträuben die Hühner das Gefieder, damit der feine Staub bis auf die Haut runterrieselt. Diesen schütteln sie ruckartig wieder heraus und damit zugleich einige ihrer Parasiten.
Es muss ein Staubbad sein
Häufig fällt der Begriff Sandbad und viele Hühnerhalter haben ihren Hühnern ein Sandbad mit Spielkasten-Sand eingerichtet. Diese haben es gemieden und sich anderweitig vergnügt. Die entscheidende Zutat fehlt also noch. Wer monatlich 5 bis 10 Volumenprozent Holzasche in den Sand gibt, hat ein Staubbad. Dieses wird normalerweise direkt angenommen, da es eine Wirkung gegen Ektoparasiten auf den Hühnern entfaltet.
Die feine Holzasche rieselt den Hühnern bis auf die Haut und wird dann ruckartig mit den Hühnermilben herausgeschleudert. Diese sind aber noch da, aber im Sand. Hier können sie sich nicht fortbewegen. Wenn aber ein anderes Huhn auch ein Staubbad nimmt, können die Milben es mit Pech befallen. Die meisten Hühnermilben werden jedoch im trockenen Sand verenden, da sie bewegungsunfähig verhungern.
Private Hühnerhalter geben häufig bis zu 10 Volumenprozent Kieselgur in das Sandbad. Hier ist zu bedenken, dass es sich nicht nur in die Gelenke der Parasiten schneidet, sondern auch austrocknend wirkt. Es würde also auch die Hühnerhaut austrocknen. 10 Volumenprozent wäre also viel zu viel. Alle Quartale bis maximal 1 Volumenprozent würde jedoch die herausgeschüttelten Parasiten im Sand sehr sicher vernichten.

Die richtige Stelle für das Sandbad der Hühner finden
Damit die Holzasche nicht klebt oder klumpt, muss sie staubtrocken bleiben. Wer seine Hühner in Bodenhaltung hält, stellt den „Sandkasten“ in den Stall hinein. Kommen die Hühner an die frische Luft, brauchen sie ohnehin einen Sonnenschutz. Unter diesem kann dann auch der Sandkasten mit Sand und Holzasche stehen. Verwehen Sand und Holzasche, nimmt der Boden keinen Schaden.
Weil viele Hühnerhalter bereits auf mobile Hühnerställe setzen, sollte auch der Sonnenschutz leicht versetzbar sein, darf bei Wind jedoch nicht wegwehen. Ein schmales Weidezelt, das auf einen Flachhänger passt und das Sandbad auf Europalette eignen sich. Bei einigen mobilen Hühnerställen ließe sich die Palette mit Sandbad auch darunter schieben.
Wer den Hühnern dabei hilft, sich selber zu helfen, kann zumindest gelegentlich den Folgeaufwand für die Milbenbekämpfung abwenden.